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Warum der Fokus so wichtig ist

Raus aus dem Ärger - aber wie?

Warum der Fokus so wichtig ist I Achtsamkeit Blog

Achtsamkeit ist eine Übung darin, bewusst seinen Fokus zu wählen. Fokus ist ein Begriff, der dafür steht, seine Aufmerksamkeit auf etwas zu richten und dort zu bleiben.


Die Antwort darauf, warum das wichtig ist, liegt in folgendem Satz:


Wo immer ich meine Aufmerksamkeit in diesem Moment habe, das prägt meine Wirklichkeit. Oder anders gesagt, die Perspektive in der ich auf Dinge schauen, bestimmt, was ich sehe, was ich fühle und wie ich denke.


Wir leben unsere inneren Bilder


Unser Unbewusstes verbindet mit gegenwärtigen Situationen alte Erinnerungen. Sind diese Erinnerungen stark emotional geprägt, rutscht unsere Aufmerksamkeit sozusagen in diese alten Gefühle, ob wir das wollen oder nicht. Damit verschwindet die Aufmerksamkeit aus dem gegenwärtigen Augenblick.


Wenn in mir negative Gefühle getriggert werden, komme ich mit der Situation und den Menschen in der Situation in Konflikt und kann nicht mehr gut in Beziehung gehen. Ich bin sozusagen in meinen inneren Bildern gefangen. In der Regel, ohne, daß mir das bewusst ist. Ich erlebe nur Gefühle, die ich nicht fühlen will.


Ich merke dann, daß meine Grenze verletzt ist und stehe der Situation ohnmächtig gegenüber.


Wie ich auf Situationen reagiere, hängt immer mit meiner Persönlichkeit zusammen. Und die wiederum wird dadurch geformt, was ich in Beziehung gelernt habe. Dadurch können für mich subjektiv Dinge verletzend sein, die jemand anderer als ganz harmlos oder sogar als nett erlebt.


Jeder kennt das, sich ohnmächtig zu fühlen in einer Situation und sich von den unangenehmen Gefühlen nicht befreien zu können. Diese Gefühle haben dann die Macht.


Die Gefühle prägen meine Wirklichkeit


Die Gefühle prägen meine Wirklichkeit, weil sie sich schneller einschalten, als ich denken kann. Mit ihnen geht meine Objektivität verloren. Je stärker die Konfliktgefühle sind, desto stärker prägen die Gefühle meine Haltung und meine Gedanken.


Im Konflikt verengt sich meine Welt manchmal auf ein starkes Konfliktgefühl. Dann ist der Zugang zu allen meinen anderen Gefühlen abgeschnitten.


Mit Achtsamkeit zurück in die Wirklichkeit


Wie komme ich aus dieser Ohnmacht wieder raus? Aus dieser Gefangenschaft der Gefühle aus meiner Vergangenheit.


Ich komme wieder raus, indem ich lerne meine Aufmerksamkeit ganz in den jetzigen Augenblick zu bringen.


Ich muss dafür nicht wissen, wo meine innere Aufmerksamkeit gerade ist und auch nicht, warum sie dort hingegangen ist.


Mithilfe der Achtsamkeit kann ich lernen die Aufmerksamkeit in solchen Situationen ganz auf meinen Körper und meinen Atem zu lenken. Üben tue ich das in Meditation, Yoga und Bodyscan. Je geübter ich bin, desto leichter gelingt es, in Konfliktsituationen die Aufmerksamkeit auf den Körper und den Atem zu richten.


Die Loslösung von den inneren Bildern


Wenn ich die Aufmerksamkeit und den Atem auf den gegenwärtigen Moment richte, passieren mehrere Dinge gleichzeitig. Die innere Aufmerksamkeit geht von den inneren Bildern und Gefühlen weg - hin zum Körper. Der Körper ist immer im jetzt. So verbindet mich der Körper mit dem Jetzt und mit meiner Präsenz im Augenblick. Gleichzeitig hilft der Fokus auf Körper und den Atem, den Auslöser der inneren Bilder in den Hintergrund zu bringen.


Diese Wirkungen sorgen dafür, daß mein emotionales Gehirn aus dem Gefahrenmodus aussteigen und ich mich wieder entspannen kann. Meine anderen Gefühle tauchen wieder auf und ich finde zurück zu mir. Ich finde wieder gut mit mir selbst in Beziehung.


Im Außen kann ich die Wirklichkeit wieder objektiver wahrnehmen. Ich bin nicht mehr in der Subjektivität eines starken Gefühls gefangen. Aus dieser Haltung heraus kann ich besser beurteilen, ob wirklich Gefahr da ist - oder ob nur etwas in mir getriggert wurde, was mit der jetzigen Situation gar nichts zu tun hat.


In Beziehung finden


Der Fokus auf den Körper verbindet mich also mit einer Haltung, aus der heraus ich mit mir selbst und anderen gut in Beziehung gehen kann. Egal, ob es gerade um ein leichtes oder ein schweres Thema geht.


Lerne ich, daß ich mir aussuchen kann, in welcher Haltung ich konfliktreichen Situationen begegne, muss ich Situationen nicht mehr in Ohnmacht erleben und ich kann entscheiden, wie ich mit meinen Konfliktgefühlen umgehe und wie groß ich sie werden lasse.


Wer sich jetzt fragt, wie er das alles in konfliktreichen Situationen umsetzen kann, dem empfehle ich den Besuch eines MBSR Kurses, in dem diese Haltung Schritt für Schritt innerhalb von 8 Wochen eingeübt wird.

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