Meine Lebendigkeit finden - in mir
- Dirk Meints
- vor 2 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Die Weihnachtszeit steht im Ruf besinnlich zu sein, und doch gilt in der Realität oft eher das, was Karl Valentin gesagt hat. "Wenn die stille Zeit vorbei ist, wird's auch wieder ruhiger."

Die Sehnsucht nach Ruhe steht oft in einem seltsamen Gegensatz zur Realität von Verpflichtungen, alle möglichen Dinge noch abzuschließen zu wollen vor dem Urlaub, Geschenke zu kaufen, Dinge für die Ferien zu planen, .....
Gerade im Dezember ist man manchmal überall, aber nicht bei sich.
Erwartung und Wirklichkeit
Weihnachten und Silvester sind zwei Feste, bei denen die Idee, dass es besonders sein "sollte", zu mehr Stress als Entspannung führt. In einer Zeit, in der die Welt mal wirklich 2 Wochen stillsteht - für fast alle - ist aus meiner Sicht Entspannung, loslassen, zu mir kommen, mich selbst besuchen und Distanz zum täglichen Wirbel, in dem ich mich verliere, das wahre Geschenk.
Wie kann die Weihnachtszeit "für mich" besonders sein, ist die Frage, die nach innen führt. Und auf diesem Weg ist es viel wahrscheinlicher, dass es dir gut geht und du deine Batterien wirklich auftanken kannst.
Daher möchte ich in diesem Blogbeitrag kurz vor den Weihnachtsferien einen Fuß nach vorn stellen, der aus meiner Sicht immer der beste ist. Egal, was die Umstände sind.
Was brauche ich, dass es mir gut geht?
Was brauche ich, damit ich mich freudig und lebendig fühlen kann? Ich bin der einzige Mensch, der das für mich "spüren" kann. Ich schreibe extra "spüren" und nicht wissen. Denn das, was ich denke ist oft trügerisch. Im Denken bin ich nicht wirklich mit mir verbunden.
Um zu wissen, wie ich mich fühle, braucht es immer eine Verlangsamung, ein wirkliches in mich hinein horchen und mir für mich selbst Zeit zu nehmen. Überhaupt mir mal den Raum zu nehmen, dass ich mir selbst begegnen kann und mich fragen, wie geht es mir eigentlich? Jetzt...... hier....... in diesem Moment..... heute?
Und dann sitzen zu bleiben - mit mir selbst. Ein paar Minuten, eine halbe Stunde, einen Spaziergang lang, .....
Wie geht es mir eigentlich mit mir - zur Zeit, in diesem Jahr, in meinen Beziehungen, mit meiner Arbeit? Wie geht es mir mit allem, was mein Leben gerade alles so ausmacht?
Dieses ankern meiner inneren emotionalen Wirklichkeit ist das Wichtigste, wenn ich drauf kommen will, was gerade brauche. Wenn ich nicht spüre, wie es mir geht, kann ich auch keine Orientierung finden, was ich brauche, dass es mir gut geht.
Den Mut finden, mir selbst zu begegnen
Je gestresster ich bin in meinem Leben, umso mehr ist mein Fokus im Außen und ich verliere mich selbst. Und umso mehr dienen meine Entscheidungen im Leben oft anderen, aber nicht mir. Dann fühle ich mich oft als Opfer der Umstände und völlig fremdbestimmt.
Je gestresster ich bin, umso mehr fürchte ich mich vielleicht auch davor, wirklich zu spüren, wie es mir geht. Dann lenke ich mich lieber ab, ich betäube mich, oder ich laufe einfach weiter im Hamsterrad. Doch auf diesem Weg steigere ich nur Unzufriedenheit, Konflikte und meine Ängstlichkeit, weil ich meine Gefühle ausblende, um sie nicht spüren zu müssen. Ich werde mir selbst fremd und ich verliere mich.
Erst, wenn ich mir selbst begegnet bin, wenn ich mich wieder spüre, dann habe ich die Möglichkeit, meinen Kompass neu auszurichten.
Worauf habe ich Lust?
Diese Frage, die im täglichen Leben oft so untergeht, sollte eigentlich unser ganzes Leben lenken. Sie steht genauso wie die Frage "was brauche ich, damit es mir gut geht?" oder "was macht mich lebendig?" dafür, dass ich in ein Leben finde, mit dem ich in Einklang sein kann.
Was ist, wenn ich mal alle Konzepte, Rituale und Traditionen zu Weihnachten vergesse. Alles, was ich selbst und andere vielleicht erwarten und genau dem folge, was ich brauche, damit es mir gut tut. Zumindest mal in meiner Fantasie. Ohne jede Einschränkung, warum das vielleicht in der Realität alles so nicht möglich ist. Je mehr ich automatisch dem folge, was andere oder auch ich selbst von mir erwarten, umso getrennter fühle ich mich von mir selbst und anderen.
So dient es in Wirklichkeit immer auch meinen Beziehungen mit anderen, wenn ich gut bei mir bin. Alle Vorstellungen, bei denen es mir in der Weihnachtszeit gut geht, sind damit verbunden, dass ich Entspannung in meinem Körper spüre und Freude aufkommt. Wenn ich meine Bedürfnisse nicht kenne, nicht zeige und nicht zu ihnen stehe, kann ich nicht erwarten, dass andere sie erraten. Nur wer sich selbst spürt und mit seinen Gefühlen auch zeigt, wird für sich und andere sichtbar und kann sich wirklich lebendig fühlen.
Hier noch ein kleiner Tipp, wie du auf angenehme Wesie bei dir und deinen Bedürfnissen ankommen kannst - die kurze Meditation "Atemraum für mich", die du unter diesem Link findest.
Den Raum für meine Bedürfnisse finden
Nachdem du in deiner Vorstellung gut bei dir angekommen bist, kannst du schauen, wie du das, was dir über die Feiertage guttun würde, in die Wirklichkeit bringen kannst. Es läßt sich vielleicht nicht alles umsetzen, was du dir vorgestellt hast - aber schau, wo du für dich und deine Lebendigkeit Raum findest. Die Klarheit, zu wissen, was dir guttut, schafft die Möglichkeit, diesen Raum auch wirklich zu schaffen. Und je besser es dir geht, umso wohler wirst du dich in der Weihnachtszeit auch in deinen Beziehungen fühlen.
Egoismus bedeutet, meinen Bedürfnissen auf Kosten anderer zu folgen. Selbstliebe bedeutet, dass ich vor meinen Bedürfnissen genauso viel Achtung habe wie vor den Bedürfnissen der anderen.
Auf dieser Basis kann ich Beziehung so regeln, dass es für alle gut paßt.
Das ist das Ziel für die Ferien - und in Wirklichkeit für das ganze Jahr.
Übung:
Die Übung zu diesem Blogbeitrag ist dieses Mal schon oben enthalten.
Wenn du gut auf dich schaust, haben alle etwas davon!


















