Dass wir im Schlaf lernen, ist kein Märchen, sondern deckt sich mit den neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung." Im Interview mit dem amerikanischen Neurowissenschaftler Andrew Huberman wird in ein paar Minuten sonnenklar, wie man optimal lernt - und wie wichtig der dafür Schlaf ist. Ohne Schlaf kein Lernen. Je besser der Schlaf, umso besser das Lernen.
Wie immer in der Achtsamkeit ist es auch hier der effektive Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Fokus auf das, was ich lernen möchte und aktives Loslassen, Entspannung, Schlaf, der zum besten Ergebnis führt.
Information und Verarbeitung
Unser Gehirn braucht zum Lernen immer zwei Schritte. Wir üben etwas, bekommen neue Informationen, erfahren und hören Dinge, die wir bisher nicht wissen oder können. In einem zweiten Schritt verarbeitet unser Gehirn diese Information. Je klarer diese beide Schritte abgesetzt von einander vorkommen, desto besser kann unser Gehirn Information verarbeiten und zuordnen.
Die Art und Weise, wie das Gehirn Information verarbeitet, ist durch Wiederholung. Das gilt sowohl für motorische wie auch für kognitive Inhalte. Unser Gehirn übt aktiv - sozusagen im Leerlauf. Dabei wiederholt es die Dinge, deren Abläufe ich erst ins Gefühl bekommen muss.
Zehn Sekunden Pause
Interessanterweise verbessern auch schon regelmäßige kleine 10 Sekunden Pausen den Lernvorgang erheblich, da das Gehirn diese Zeit nutzt, um mehrmals ein Replay des gerade aufgenommenen zu machen. Ein paar Stunden konzentriert an etwas dran bleiben, dann entspannen und dem Gehirn keinen aktiven neuen Fokus geben ist ebenfalls gut.
Und das Allerwichtigste ist, dass der Schlaf gut und ausreichend ist, sodass das Gehirn in der Nacht durch alle Erfahrungen und Lerninhalte des Tages gehen kann, um sie zu üben, zu wiederholen und zuzuordnen. Unser Gehirn macht auf sehr komplexe Art und Weise riesige Netzwerke an zusammenhängenden Informationen, die wir dann ab dem nächsten Tag schnell abrufen können. Das passiert dann schon unbewusst und automatisiert.
So lernen wir tatsächlich im Schlaf. Jeder kennt den Effekt, dass einem morgens etwas klar ist, das am Abend davor noch undurchdringlich schien. "Eine Nacht darüber schlafen" ist ein weiteres Sprichwort, das den gleichen Effekt beschreibt. Ohne Ruhepausen und Schlaf kann die aufgenommene Information ganz simpel nicht verarbeitet werden. Erlebnisse und Lerninhalte müssen sozusagen verdaut werden, so wie Nahrung im Körper verdaut werden muss.
Meditation
Dieses Wissen führt mich auch wieder zum Thema Meditation. Absichtslos und präsent mit dem sein, was ist, bevor ich einen anstrengenden Tag angehe oder um einen anstrengenden Tag zu verarbeiten, beinhaltet genau diese Qualität des Entspannens und Loslassens. Es gibt dem Gehirn die Zeit, die Dinge des Tages zu verarbeiten und das erklärt auch, warum man sich nach einer Meditation oft wieder frisch, ausgeruht, wach, klar im Kopf und voller Energie fühlt.
"Ich denke 99 mal nach und finde nichts. Ich höre auf zu denken, schwimme in der Stille und die Wahrheit kommt zu mir."
Dieses Zitat von Albert Einstein beschreibt genau den Zusammenhang zwischen bewusstem Fokus und unbewusster Verarbeitung, der für Lernen so wichtig ist.
Ich wünsche viel Freude mit diesem kurzen und klaren Interview mit Andrew Huberman in Sachen Lernen und gute Erfolge darin, dieses einfache und klare Wissen bei jeder Art von Lernen anzuwenden.
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