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Der Preis dafür "zu mir zu stehen"


Es gibt im Deutschen den Begriff des "Harmoniesüchtigen". Die Vorstellung, die sich daran knüpft ist, daß man durch Harmonie jedem Konflikt aus dem Weg gehen kann. Doch wenn man genau hinschaut, ist das nicht möglich.

Wenn wir versuchen allen Konflikt mit anderen zu vermeiden und dadurch immer tun was die Anderen wollen, kommen wir automatisch in Konflikt mit uns selber.

Auf der anderen Seite - wenn wir uns selber treu sind, werden wir früher oder später mit denen in Konflikt kommen, die uns lieber anders hätten. Das ist der Preis dafür zu sich zu stehen und darin sichtbar zu sein. Es gibt keine Möglichkeit die Erwartungen aller zu erfüllen.

Wenn man näher hinschaut, wird klar: Wie man es auch dreht und wendet - man ist in Konflikt.

Der Preis dafür nicht du selbst zu sein und es allen anderen Recht zu machen ist der schleichende Tod deiner Lebendigkeit. Denn mit allem was wir von uns nicht zeigen, unterdrücken wir Gefühle. Und da wir Gefühle nicht einfach selektiv abstellen können, verlieren wir gesamt an Lebendigkeit.

Das ist der Preis den wir zahlen, wenn wir uns mit unserer Wahrheit nicht zeigen.

Wenn man so drauf schaut, ist der Konflikt im Außen dem Konflikt mit sich selber immer vorzuziehen. Denn der Konflikt mit mir selber kostet mich meine Lebendigkeit.

Bei meiner Wahrheit zu bleiben ist eine tägliche Übung, der wir uns achtsam widmen können. Zu sein wer ich bin ist nicht verboten, nur weil sich andere damit nicht wohl fühlen, oder es nicht hören wollen.. Die tägliche Übung besteht darin, diesem Satz zuzustimmen.

Die großen Vorbilder sind Legenden: Martin Luther King, Gandhi, Nelson Mandela, Rosa Parks, Thomas Moore. Aber wir müssen nicht großartig und perfekt sein, wenn wir beginnen. Wir können einfach damit anfangen zu sagen, was wir zum Essen wollen, oder welchen Film wir gerne sehen würden - und den Radius unseres Sichtbarseins von dort Stück für Stück erweitern.


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