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Abbremsen vor dem Urlaub

Es dauert einfach länger, zum Stillstand zu kommen, wenn ich schneller bin. Da geht es dem Auto nicht anders als der Psyche.

Abbremsen vor dem urlaub I Achtsamkeit Blog

Und so führt das auch dazu, dass ich gern mit Vollgas in den Urlaub rausche und mich dann wundere, dass ich eine Woche Bremsweg habe. Bei drei Wochen Urlaub habe ich dann eine Woche, in der ich noch gar nicht da bin, eine schöne Woche, in der ich ganz ankomme und eine Woche, in der mein Fokus schon wieder beginnt, sich mit Dingen zu beschäftigen, die mit dem Moment, in dem ich gerade anwesend sein möchte, gar nichts zu tun haben.


Vom Tun ins Sein


Das ständige Tun, der Druck, Dinge zu erledigen, jede Art von zu viel - wenn all das langfristig andauert, entfernt mich das von mir selbst, von meiner Selbstwahrnehmung, vom Spüren und von meinen Bedürfnissen und bringt mich in eine Erschöpfung. Denn je länger ich das halte, umso schwieriger wird es zu regenerieren. Und je länger ich so lebe, umso länger dauert es auch, bis ich mich und meine Bedürfnisse überhaupt wieder wahrnehme. Denn erst in der Entspannung taucht das alles wieder auf.


Solange ich noch nicht entspannt bin, brauche ich auch im Urlaub starke Reize, Dinge, die aufregend sind, damit ich mich nicht langweile - oder ich kollabiere und habe keine Energie für irgendetwas. Verstärkt wird das noch, wenn mir Probleme nachhängen und ich mich im Urlaub bewusst ablenken möchte. Auch das macht es schwieriger, bei mir selbst wirklich anzukommen im Urlaub.


Bleibe ich in dieser Anspannung und der Hektik, ist es schwer, einfach nur zu sein. Doch das ist der einzige Zustand, in dem ich mich wirklich in der Tiefe erhole. Finde ich da nicht hin, komme ich aus dem Urlaub zurück und fühle mich schon nach kurzem wieder erschöpft.


Mich selbst in den Blick nehmen


Bevor die Urlaubszeit anbricht, lohnt es sich also innezuhalten, zu schauen, was wirklich noch sein muss. Wie kann ich auch in meinem Alltag Zeit für mich selbst schaffen, bevor der Urlaub beginnt? Ich bleibe ganz einfach lebendig, wenn ich auch im Alltag regenerieren und tief entspannen kann. Eine interessante Frage ist, wie ich mein Leben so leben kann, dass ich keinen Urlaub von diesem Leben nehmen "muss".


Wo kann ich in meinem alltäglichen Leben Räume für mich schaffen, in denen ich gut zu mir und zur Ruhe komme? Wo kann ich Druck und Konflikte reduzieren, wo kann ich aus einem zu viel herauskommen und mir selbst und meinen Bedürfnissen Platz machen?


Was tut mir gut? Was ist mir wichtig in meinem Leben? Wie kann ich mir Stück für Stück einen Alltag bauen, der mir entspricht und in dem ich nicht das Gefühl habe, nicht nur den Bedürfnissen anderer zu dienen, sondern immer auch auf meine eigenen Bedürfnisse schaue?


Als Inspiration in Sachen "Wie kann ich gut auf mich schauen", füge ich hier eine kleine Galerie mit Zitaten ein. Vielleicht helfen sie beim Bremsen. Nicht schöneres als ein Urlaub, in dem ich vom ersten bis zum letzten Tag mit allen meinen Sinnen eintauchen kann und ich dabei bei mir selbst gut ankomme.



 

Übung:


Die Übung diese Woche ist, mir ganz bewusst meinen Alltag anzuschauen und mich zu fragen, ob ich so lebe, wie es mir guttut. Dort, wo das nicht der Fall ist - wie kann ich mich entlasten? Kurzfristig, mittelfristig und langfristig.


Alle drei Aspekte sind wichtig. Und wo immer ich in meinem Alltag ein bisschen bremsen kann, kann ich in meinem Urlaub ein bisschen mehr ankommen bei mir selber und meinen Bedürfnissen. Und genau das ist die beste Versicherung dafür, dass ich auch nach meinem Urlaub gut mit mir verbunden bleibe und gut auf mich schaue.


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