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Sehnsucht und Scham


Scham bedingt, dass wir uns nicht zeigen wie wir sind. Wenn wir uns nicht zeigen wie wir sind, spielen wir uns selbst und unserem Gegenüber etwas vor - mit einem Ziel: Weiter dazu gehören zu dürfen - weiter eine Beziehung zu haben. Weiter eine Arbeit zu haben. Einem offenen Konflikt auszuweichen.

Scham ist die Angst - wenn ich mich so zeige, wie ich wirklich bin, dann bin ich alleine.

Aber die Zugehörigkeit, die darin liegt mich nicht zu zeigen ist eine Illusion. Denn wenn wir uns nicht zeigen sind wir nicht in Kontakt - nicht in Beziehung. Weder mit uns selbst, noch mit unserem Gegenüber.

Das führt dazu, dass wir uns alleine fühlen - auch wenn wir oberflächlich gesehen weiter "dazu gehören". Doch wir haben unsere eigene Zugehörigkeit zu uns verraten und damit in Wirklichkeit auch die Beziehung mit dem Anderen.

So ist die Sehnsucht, die wir in der Scham verfolgen Zugehörigkeit. Uns geborgen fühlen - wir wollen angenommen sein so wie wir sind. Doch das ist nur möglich, wenn wir uns selber annehmen wie wir sind. Mit aller Konsequenz. Ganz radikal. Sonst ist in der Tiefe Beziehung weder mit uns möglich, noch mit jemand anderem.

Oft haben wir die verzweifelte Sehnsucht gesehen zu werden und übersehen dabei, dass wir unsichtbar sind, wenn wir uns nicht zeigen.

Ja zu sagen zu mir beinhaltet die Möglichkeit Ja zu sagen zum Gegenüber.

 

Übung:

Führe einen Monat Tagebuch darüber, wo du dich versteckst, zurücknimmst, nicht zeigst, oder so tust, als wärest du jemand anderer.

Frage dich, welchen Preis du dafür zahlst.

Siehe hierfür den Eintrag Der Preis dafür zu mir zu stehen


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Gute Vorsätze

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