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Meine Grundbedürfnisse erfüllen

Heute möchte ich ein interessantes Konzept vorstellen, wie du auf deine Grundbedürfnisse schauen kannst. Durch diese Brille kannst du wie aus der Vogelperspektive auf dein eigenes Leben schauen kann und bewusste Erkenntnis darüber bekommen, wo es dir gut geht, wo es dir nicht so gut geht und was fehlt.

Meine Grundbedürfnisse erfüllen I Achtsamkeit Blog

Es ist gut, wenn eine Tätigkeit oder eine Beziehung ein Grundbedürfnis von uns erfüllt. Aber noch besser ist es, wenn zwei, drei oder vier Grundbedürfnisse von einer Sache berührt werden. Denn je mehr Grundbedürfnisse eine Beschäftigung, ein Thema, eine Beziehung erfüllt, umso lebendiger bleibt unsere Beziehung dazu und umso mehr sind wir dabei in Einklang mit uns selbst.


Ich habe im letzten Monat viel durch diese Brille auf diese Bedürfnisse geschaut und sehe sie seitdem wie Gewürze, die ich in meinem Leben habe. Wenn ein Teil meines Lebens sich nicht so gut anfühlt, welches Gewürz fehlt dann dort gerade? Das hat mich zu netten Erkenntnissen gebracht.


Die Frage ist also: Welche Grundbedürfnisse sind in meinem Leben nicht so gut erfüllt - und wodurch könnte ich dieses Bedürfnis stillen?


Die 6 Grundbedürfnisse


Sicherheit


Sicherheit ist die Basis dafür, dass wir unseren Fokus nach unseren Bedürfnissen ausrichten können.


Überall, wo Unsicherheit, Angst, Überforderung, Stress unseren Alltag bestimmen, ist der ganze Fokus bei dem, was uns Angst macht und wir geraten dabei oft in abhängige Situationen. In der Regel sind wir dann reaktiv und es ist schwierig, seine Würde zu bewahren und ein eigenes Ziel zu verfolgen.


So ist ein sicheres Lebensgefühl sowohl im Beruf, wie auch in unserem privaten Leben das Fundament dafür, dass wir frei sind unser Leben zu gestalten und zu wachsen.


Abwechslung, Unsicherheit


Haben wir hingegen ein Leben, in dem alles klar, sicher und vorher bestimmt ist, wo es uns an nichts mangelt und wir auch schon wissen, was morgen und übermorgen geschieht, fangen wir schnell an, uns zu langweilen. Alles wird zu Routine - und das ist auch nicht auszuhalten. Wir lesen ein Buch in der Regel nicht 5 Mal, schauen einen Film 10 Mal. Und auch das Lieblingsessen schmeckt nicht mehr, wenn ich es jeden Tag esse.


Wir brauchen das Neue, die Überraschung, die Abwechslung, Kontrast, um uns lebendig zu fühlen, um uns zu spüren, um zu wachsen und zu lernen. Das Neue und Unbekannte in einem prinzipiell sicheren Umfeld.


Wir möchten uns wichtig fühlen


Wir möchten wichtig sein, in unseren Augen und in den Augen anderer. Sichtbar sein. Gut sein in etwas, wodurch wir Anerkennung bekommen.


Wir möchten spüren, dass wir einen wichtigen Beitrag leiste und damit Wertschätzung verbunden ist. Wer in einer Beziehung ist, möchte spüren, dass er für den anderen wichtig ist.


Eng damit verbunden ist das vierte Bedürfnis -


Zugehörigkeit und Liebe


Nur wenn wir zugehörig sind, haben wir Beziehungen, in denen wir uns zeigen und dadurch auch selbst erkennen können, in denen wir Erfahrungen teilen können, in denen wir uns verbunden und geliebt fühlen. Nur wenn wir zugehörig sind, sind wir nicht allein.


 Nichts zählt für das menschliche Wohlbefinden und die Gesundheit mehr als gelungene Beziehungen. Wo Zugehörigkeit und Liebe gelingen, ist das die wichtigste Zutat für ein zufriedenes und glückliches Leben. Und auch hier - auf je mehr Ebenen in meinem Leben ich Zugehörigkeit und Liebe erlebe, umso tiefer bin ich auch mit mir selbst verbunden.


Wenn wir keine Beziehung zu Menschen, Themen, Beschäftigungen, Inhalten, Tieren, der Natur, ...... aufbauen, verlieren wir unsere Lebendigkeit und die Fähigkeit, uns selbst zu erkennen. Denn wir brauchen den Spiegel der Außenwelt, um uns selbst zu erforschen und kennenzulernen.


Wachstum und Lernen


Wachstum und Lernen hat damit zu tun, dass ich immer wieder über mich selbst hinaus wachse und Neues integrieren kann. Dass ich neugierig bleibe und die Grenzen meiner Persönlichkeit und meines Wissens erweitere.


Wachstum und Lernen hat viel damit zu tun, lebendig mit dem Leben verbunden zu bleiben und nicht nach starren Konzepten zu leben. Es hat damit zu tun, sich den ständigen Veränderungen zu stellen und damit, immer wieder ein Ziel für sich zu haben, das mit Motivation verbunden ist - auf das ich gern zugehe und bei dem ich auch etwas leisten muss, um es zu erreichen. Denn nur dann hat ein Ziel einen Wert für mich und ist mit einem Gefühl tiefer Befriedigung und Stolz verbunden. Wer durch neue Erfahrungen immer wieder ein Stück der Welt begreift, lernt sich selbst kennen, baut Selbstbewusstsein und Selbstwert auf.


Etwas über mich hinaus für andere tun


Solange das, was ich mache, nur mir selbst dient, wird es nie zu anhaltender Zufriedenheit führen. Mit wem kann ich das teilen, was mir selbst Sinn gibt und so Sinn im Leben anderer stiften. Diese Art von Wichtigkeit geht tiefer, ist verbindender und erfüllender als das Bedürfnis nach Anerkennung. Und in meiner Erfahrung entsteht ein Paradox. Je mehr ich etwas tue, was anderen dient, was im Leben anderen Menschen einen Unterschied macht, umso besser geht es mir.


Gehe ich über die Interessen meines eigenen Egos hinaus, entsteht viel Sinn in meinem Leben. Es entsteht ein Lebensgefühl von wir, statt du und ich. Und das berührt.


 

Übung:


Aus den Grundbedürfnissen ergeben sich 3 Übungen.


  1. Achte darauf, welche Grundbedürfnisse in deinem Leben erfüllt und welche wenig ausgeprägt sind. Dann kannst du schauen, ob du in dem Bereich, der weniger ausgeprägt ist, etwas verändern möchtest. Ich habe für mich im letzten Monat die Abwechslung entdeckt. Seitdem ich den Fokus darauf habe, merke ich, dass sich meine Lebensqualität erhöht. Dafür habe ich bei Wachstum und Lernen etwas runter geschraubt. So komme ich in ein neues Gleichgewicht. Und ich merke, das fühlt sich gut an.


    Was entdeckst du für dich, wenn du die 6 Grundbedürfnisse durchgehst? Wo möchtest du vielleicht etwas in deinem Gleichgewicht verschieben?


  2. Achte auf die Dinge in deinem Leben, in denen mehr als eines der Grundbedürfnisse erfüllt sind. Je mehr Grundbedürfnisse in einer Beziehung, bei einer Tätigkeit, bei einem Thema befriedigt werden, umso mehr bist du bei dieser Sache mit dir selbst und anderen in Einklang. Gib diesen Dingen in deinem Leben einen möglichst großen Platz, und schau, ob Beziehungen, Tätigkeiten, Themen davon profitieren können, wenn du andere Grundbedürfnisse integrieren kannst.


  3. Bei jedem von uns sind verschiedene Grundbedürfnisse stärker oder schwächer ausgeprägt. Es ist ein interessanter Identitätsprozess, wenn du dir eine Reihung machst. Welche der Bedürfnisse sind dir sehr wichtig, welche sind dir weniger wichtig? Diese Reihung hat viel mit deiner Persönlichkeit zu tun und du kannst die Grundbedürfnisse, die bei dir ausgeprägter sind, als deine Stärken identifizieren. Als das, was dich in deinem Leben antreibt und was dir persönlich Sinn gibt. So kannst du die 6 Grundbedürfnisse auch als etwas sehen, was du wie ein Raster auf Bereiche deines Lebens anwendest und darin einen Spiegel findest, was zu dir passt und wo du dich selbst verrätst oder zu Dingen zwingen musst.

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